Dialog in Musiktherapie – Seine Rollen und Formen

Abstract

Dialog ist ein fundamentaler menschlicher Weg zur Aneignung von Wissen. Psychologische Beschreibungen des Dialogs reichen von pränatalen Dialogen zu erwachsenem „turn taking“. Skalen wurden entwickelt um die Funktion zu bewerten, und Konversationsanalyse wurde eingeführt um den interaktiven Aspekt innerhalb von Musik zu beleuchten.

Kasusvignetten illustrieren verschiedene Arten des Dialogs mit meinen eigenen Klienten mit intellektuellen Behinderungen. Mit Lone wurde trotz ausgeprägtem autistischem Verhalten ein fokussiertes Training von „turn-taking“ möglich. Mit Denis habe ich sowohl „turn-taking“ Training und das Spielen von arrangierten Liedern benutzt. Die Lieder hatten das Ziel sichere Situationen zu bieten, in denen Initiativen gezeigt werden konnten. Asymmetrische Dialoge befasst sich mit der Herausforderung die Klienten mit Kontaktschwierigkeiten zeigen. Es werden Ideen vorgestellt wie mit der Knappheit/Mangel von Reaktionen umgegangen werden kann. Ein hierarchisches Model von Zeit-Ebenen wird präsentiert in denen die unterscheidlchen Ebenen zu den Aktivitäten in der Musiktherapiesitzung in Bezug stehen. Diese zielen darauf ab eine nachhaltige Struktur und gleichzeitig eine Flexibilität in Bezug auf entstehende Situationen anzubieten. Die Konklusion vergleicht Formen des Dialogs wie beschrieben in den Vignetten: „regular turn-taking“, Kommunikation in einem „split second level“ und „assymetrischen Dialog“. Als ein mögliches Feld für weitere Forschung werden die Studien zur bewusste/unbewusste Interaktion in der menschlichen Psyche und wie die unterschiedlichen Dialogebenen zusammen funktionieren vorgeschlagen.