Situationslieder - Therapeutische Intentionen und ihr Gebrauch in der Musiktherapie mit Kindern

Abstract

Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung der unterschiedlichen therapeutischen Intentionen einer speziellen Improvisationsmethode in der Musiktherapie mit Kindern, genannt Situationslied (Plahl & Koch-Temming, 2008, s. 180). Nach Plahl und Koch-Temming beschreibt der Begriff Situationslied ein improvisiertes Lied, welches vom Therapeuten und/oder dem Kind gesungen wird. Das Lied bezieht sich auf das Geschehen in diesem Moment und auf die therapeutische Beziehung. Die Studie konzentriert sich auf das Singen des Therapeuten und die zahlreichen Intentionen, die hinter dieser bestimmten Methode stehen.

Die Studie wurde in Etappen durchgeführt: Ausarbeitung der klinischen Erfahrungen mit Situationsliedern der Hauptautorin (Vorverständnis), systematische Analyse relevanter Literatur, semi-strukturierten Interviews mit drei Musiktherapeuten aus Dänemark, Österreich und Deutschland. Ein flexibler Forschungsansatz nach hermeneutischen Prinzipien wurde benutzt.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Kindermusiktherapeuten regulär Situationslieder benutzen, vor allem mit Kindern in einem frühen Entwicklungsalter. Die unterschiedlichen Intentionen beim Gebrauchs von Situationsliedern sind: Schaffen eines therapeutischen Raums; Unterstützung der therapeutischen Beziehung; Förderung der Erfahrung und der Entwicklung in den Bereichen Emotion, Verhalten, Ausdruck und des sozialen Verhaltens; Nachrichten in Sprache auszudrücken, dem Kind eine Struktur geben. Das übergreifende Ziel bei dem Gebrauch von Situationsliedern ist es, dem Kind essenzielle Erfahrungen zu bieten, um dessen Entwicklung zu unterstützen.

Diese Studie ist bestrebt, dem internationalen Austausch von klinischen Begriffen in der Musiktherapie einen Impuls zu geben. Die Studie wurde als Masterarbeit der Hauptautorin in Musiktherapie an der Alborg Universität in Dänemark eingereicht. Die Co-autorin hat den Prozess der Masterarbeit betreut.