Die Implementierung von Musiktherapie in ein Norwegisches Kinderkrankenhaus: eine fokussierte ethnografische Studie

Abstract

Die musiktherapeutische Profession erlebt in Norwegen derzeit eine Expansion mit der Schaffung neuer Stellen in einer Vielzahl von Kontexten des Gesundheitssystems. Besonders der medizinische Bereich ist bereit für weiteres Wachstum – besonders in Kinderkrankenhäusern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Musiktherapie-Stellen in Kinderkrankenhäusern geschaffen werden können und die Untersuchung dieser Implementierungsprozesse kann wertvolle Einblicke geben. In dieser Studie nutzten wir einen fokussierten ethnografischen Ansatz, um zu untersuchen wie verschiedene Angehörige des interdisziplinären Teams, die Implementierung von Musiktherapie in ein Kinderkrankenhaus erleben, inklusive der ehemaligen und der jetzigen Musiktherapeutin. Wir beachten, wie sich die Musiktherapeutin selbst in der vorhandenen Hierarchie positioniert hat, was die Führung und andere Gesundheitsfachkräfte für oder gegen die neue Profession getan haben und welche Elemente den Prozess der Implementierung behindert oder unterstützt haben. Die Datenerhebung und –analyse bestand aus der Reflexion und der Analyse von 1.) der Teilnahme der Erstautorin an der musiktherapeutischen Praxis auf einer pädiatrischen Station und 2.) der Aufzeichnungen der Feldbeobachtung im Kinderkrankenhaus und 3.) halbstandardisierten Interviews mit Angehörigen des interdisziplinären Teams. Die Hauptergebnisse deuten darauf hin, dass bei Unterstützung durch die Führungsetage und einer beratenden Arbeitsgruppe, es eher unkompliziert war, die Musiktherapie in diesem speziellen Kinderkrankenhaus zu implementieren, es jedoch eher schwierig war die Musiktherapie sowohl formell als auch informell voll in das interdisziplinäre Team zu integrieren.  (Übersetzung: Josephine Geipel)