Eine autoethnographische Reise in der Entwicklung einer post-ableistischen Musiktherapie

Autor/innen

  • Carolyn May Shaw New Zealand School of Music, Te Kōkī, Victoria University of Wellington, Aotearoa, New Zealand

DOI:

https://doi.org/10.15845/voices.v22i1.3314

Schlagworte:

Posthumanismus, Ableismus, Normalisierung, Agonismus

Abstract

Dieser Artikel beschreibt meine Reise bei der Entwicklung einer post-ableistischen Musiktherapie (PAMT) und er bietet Fallvignetten zur Anwendung der PAMT in der Praxis. In autoethnographischem Stil wird darin geschildert, wie ich begonnen habe, mich aktiv mit der Behindertenfeindlichkeit zu befassen, die während des Analyseprozesses meiner Doktorarbeit aufgedeckt wurde: ‚Entwicklung einer Post-Ableistischen Musiktherapie: Eine Autoethnographie, die den Kontrapunkt einer Therapeutin mit Krankheit/Behinderung untersucht‘ (Shaw, 2019).

Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, eine Ethik für die Praxis zu entwickeln, die der Behindertenfeindlichkeit entgegenwirkt. Ich ließ mich auf einen kreativen Prozess ein, um die Praxis zu verändern und neu begreifen zu können. Es entstand die post-ableistische Musiktherapie. Sie erweiterte die therapeutische Beziehungsethik über das hinaus, was in der untersuchten Praxis bereits vorhanden war. Hierfür wurden sowohl Aspekte des Posthumanismus (Wertschätzung der gegenseitigen Abhängigkeit; Braidotti, 2013), des agonistischen Pluralismus (Chambers, 2001; Cloyes, 2002; Mouffe, 2016), sowie Erkenntnisse der Disability Studies herangezogen. Der Posthumanismus wurde als Grundlage für die PAMT verwendet (aufgrund der ableistischen Tendenzen des Humanismus), die sich von den aktuellen musiktherapeutischen Orientierungen unterscheidet. Somit bietet sich die PAMT als alternative Sichtweise im Rahmen kritischer Ansätze an: eine Praxis der sozialen Gerechtigkeit, die nicht auf Empowerment und Humanismus basiert, sondern auf Agonismus und Posthumanismus.

Autor/innen-Biografie

Carolyn May Shaw, New Zealand School of Music, Te Kōkī, Victoria University of Wellington, Aotearoa, New Zealand

Dr Carolyn Shaw (she/her) is a New Zealand Registered Music Therapist and teaching fellow at the New Zealand School of Music, Te Kōkī, Victoria University of Wellington, Aotearoa. Her music therapy practice has predominantly centred on working with children, their families, and schools. Carolyn has an interest in critical approaches, posthumanism and disability studies.

Photo of author Carolyn May Shaw

Veröffentlicht

2022-03-01

Zitationsvorschlag

Shaw, C. M. (2022). Eine autoethnographische Reise in der Entwicklung einer post-ableistischen Musiktherapie. Voices: A World Forum for Music Therapy, 22(1). https://doi.org/10.15845/voices.v22i1.3314

Ausgabe

Rubrik

Research