Wie spielt man, wenn man als Beute gesehen wird?
Eine persönliche Erkundung der Schwarzen kreativen Heilkunde
DOI:
https://doi.org/10.15845/voices.v21i1.3154Schlagworte:
Blackness, Creativity, African Diaspora, Community Care, Autoethnograpy, Arts Based ResearchAbstract
Abstract
Kreativität ist eng in die Schwarze Kultur Amerikas verwoben. Unsere Geschichten, all die Kämpfe, die wir als Minderheit einer afrikanischen Diaspora erlitten haben, wurden aufgezeichnet in Songs, Geschichten, Bewegung und Design. Auf diese Art werden sie bis heute weitergegeben. Wir sind – und waren immer – Erschaffer einer sich ständig entwickelnden Kultur, die von der dominanten Kultur zugleich unterschätzt und begehrt wird. Wir werden von ihr ausgebeutet und ausgenutzt bis zu einem Punkt der Auslöschung. Und obwohl dieses Anderssein eine reale und erdrückende Bedrohung für uns und unsere Existenz darstellt, kreieren wir immer weiter. Aber warum? Was bedeutet Kreativität den Schwarzen Amerikanern, die in dieser Raubtiergesellschaft leben? Und wie gehe ich, als Angehöriger der Schwarzen kreativen Minderheit in den Gesundheitsberufen, damit um? Wie hat man sich zu verhalten, wenn man die „Beute“ in der Raubtiergesellschaft darstellt? Diese Fragen bildeten die Basis für eine heuristische Studie im Rahmen des Video-Blog-Projekts „Black Creative Healing“. Hier finden sich Gespräche und Austausch kreativer Schwarzer zu Konzepten, die verknüpft sind mit Schwarz-Sein, Kreativität und Heilungsprozessen. Mithilfe kunstbasierter Analysen bereits zurückliegender Kollaborationen, welche öffentlich auf Youtube einsehbar sind, untersuche ich, als Schwarzer Heiler, meine eigenen Motivationen, Inspirationen und die Hürden auf dem Weg zum kreativen Prozess. Ich hinterfrage die Richtungen und Absichten, die mir durch mein kreatives Bemühen aufgezeigt werden. Ich versuche ein zentrales Ethos zu definieren, in welchem sich auch andere kreative Schwarze wiederfinden und welches sie bestärkt. Ziel soll es sein, eine Balance zu finden zwischen dem „ich“, das Opfer war und ist - und dem „ich“, das einzig das Spiel kennt – und für dieses bekannt ist.
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